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Atherosklerose - wenn die Gefäße verkalken

Christina Ehrhardt • Sept. 30, 2020

Rund vier Millionen Menschen sind von der Arterienverkalkung betroffen. Dabei wäre Prävention so einfach. Zum Welt-Herztag daher eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten rund um die Volkskrankheit Atherosklerose und wie wir ihre Entstehung verhindern oder zumindest verlangsamen können.

Arterienverkalkungen bleiben lange unerkannt

Die Artherosklerose ist ein komplexer, schleichender Prozess, bei dem sich häufig über Jahrzehnte hinweg an der Innenseite der Arterien (Schlagadern) Fett, „Kalk“ und Bindegewebe in Form sogenannter Plaques ablagert. Bei ausgeprägten Risikofaktoren können bereits junge Menschen Gefäßveränderungen aufweisen. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren sind diese dann als deutliche Ablagerungen erkennbar und erste Symptome treten auf. Ab dem 65. Lebensjahr ist bei jedem 5. Bundesbürger eine eindeutige Gefäßverkalkung erkennbar. Doch wie entsteht eine Artherosklerose eigentlich?

Es wird vermutet, dass die Arteriosklerose mit einer Schädigung der inneren Gefäßschicht beginnt, infolge derer die Gefäßwand rauer wird. Blutzellen wie die weißen Blutkörperchen können sich so leichter anheften und Fettverbindungen wie Cholesterin aufnehmen. Dabei schwellen sie zu sogenannten Schaumzellen an, die Entzündungsprozesse in Gang setzen und weitere Zellen anlocken. Im Verlauf der Zeit entstehen so deutliche Ablagerungen, die Plaques, die die Gefäße maßgeblich verändern. Die Gefäßwand wird dicker und starrer, der Gefäßdurchmesser enger. Das Blut kann dadurch nicht mehr optimal fließen und Organe werden nur noch unzureichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Verschließt sich ein Gefäß vollständig, sind lebensgefährliche Funktionsausfälle zu befürchten. Ein Verschluss kann auch dann auftreten, wenn sich ein Blutgerinnsel aus den Ablagerungen der Arterienwand löst, über den Blutkreislauf in ein anderes Gefäß (z.B. eine Gehirnarterie) wandert und dieses „verstopft“. Man spricht dann vor einer Embolie. Im Gegensatz dazu führt bei einer Thrombose ein Blutgerinnsel direkt am Ort seines Entstehens zum Gefäßverschluss, es bewegt sich also nicht über die Blutbahn fort.

Eine Krankheit – viele Gesichter

Grundsätzlich können Ablagerungen an den Gefäßwänden im ganzen Körper auftreten. Je nachdem, welche Arterien besonders betroffen sind, sind die Folgen jedoch sehr unterschiedlich. Besonders gefürchtet sind wohl die beiden weltweit häufigsten Todesursachen Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Ursachen für eine Herzinfarkt liegen meist in einer schleichenden Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit), die zu einer schlechten Durchblutung des Herzmuskels führt. Betroffene nehmen dies oft zunächst als Engegefühl im Brustkorb oder als linksseitige Brustschmerzen (Angina Pectoris) war. Wird die Blutzufuhr vollständig unterbrochen, stirbt ein Teil der Herzmuskulatur ab und ein Herzinfarkt ist unausweichlich. Bei einer Arteriosklerose der Halsschlagader und der hirnversorgenden Gefäße kommt es infolge der Durchblutungsstörungen zu nachlassenden Hirnfunktionen, die sich zum Beispiel in Form von Gedächtnisstörungen oder Schwindel äußern können. Ist ein Gehirngefäß komplett verschlossen, führt das zu einem Hirninfarkt (Schlaganfall).

Neben diesen sehr bekannten Symptomen der Arteriosklerose, gibt es auch eine Reihe weiterer Beschwerden, die auf das Konto verkalkter Adern zurückzuführen sein können. Wusstest Du, dass beispielsweise Schmerzen und Krämpfe in den Beinen Folge einer Arteriosklerose sein können? Dies ist genau dann der Fall, wenn verengte Becken- und Beinarterien die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit verursachen. Da Betroffene bereits nach kurzen Gehstrecken aufgrund der Beschwerden stehen bleiben müssen, ist diese Erkrankung auch als Schaufensterkrankheit bekannt. Bei Männern können Verengungen der Beckenarterien auch zu Erektionsstörungen und Impotenz führen. Nierenfunktionsstörungen, im schlimmsten Fall ein komplettes Nierenversagen, resultieren häufig aus Gefäßablagerungen in den Nierenarterien.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Rauchen, schlemmen, auf dem Sofa sitzen - all das tut unseren Gefäßen nicht besonders gut. Im Gegenteil: Ein ungesunder Lebensstil begünstigt die Ausprägung zahlreicher Risikofaktoren der Arteriosklerose, darunter Übergewicht/Adipositas, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen wie erhöhte Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins oder niedriges „gutes“ HDL-Cholesterin, Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit). Darüber hinaus spielen aber auch lang-jähriger Stress, die genetische Veranlagung, das Geschlecht und das Alter eine entscheidende Rolle.

Früher oder später sind wir also alle von Gefäßablagerungen betroffen. Das ist jedoch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, denn durch gezielte Verhaltensänderungen können wir den Beginn und das Voranschreiten der Arteriosklerose erheblich verzögern. Auch die Ausprägungen der Erkrankung lassen sich so langfristig verbessern. Doch wie gelingt es, die Gefäße jung und gesund zu halten und der Verkalkung vorzubeugen?

Los geht’s mit Bewegung

Experten empfehlen, sich mindestens 30 Minuten am Tag zu bewegen. Was erst einmal viel klingt, lässt sich Schritt für Schritt dann doch ganz gut realisieren, vor allem, wenn der Frühling vor der Tür steht. Lasst das Auto doch einfach mal zugunsten des Fahrrads stehen und steigt die Treppen anstatt gemütlich auf den Fahrstuhl zu warten. Genießt die ersten warmen Sonnenstrahlen bei einem ausgedehnten Spaziergang. Vielleicht hilft dem ein oder anderen auch ein Schrittzähler dabei, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Und, wolltet Ihr nicht sowieso mal wieder im Fitnessstudio vorbeischauen oder vielleicht sogar eine neue Sportart ausprobieren? Wartet nicht länger, denn die Ablagerungen in den Gefäßen tun dies bestimmt auch nicht.

Vorbeugen mit gesunder Ernährung

„Bunt und gesund“, so sollte das Motto Eurer Ernährung lauten, denn eine ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann der Entstehung verschiedener Risikofaktoren wie Übergewicht, erhöhtem Cholesterin und Typ 2 Diabetes vorbeugen. Startet also den Tag mit einem selbstgemachten Beerenmüsli und lasst Euch vom Meal Prep Trend für die Büromahlzeit inspirieren! Selber kochen lohnt sich immer, vor allem dann, wenn Ihr dadurch weniger tierische Fette und Zucker verzehrt und auf möglichst viele pflanzliche Produkte setzt.

Wenn Ihr noch einmal genau wissen wollt, wie eine ausgewogene Ernährung aussehen sollte, schaut doch einmal unter folgendem Link rein: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/

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