Schupfnudeln mit Sauerkraut

Selbstgemacht brauchen sie etwas Zeit, schmecken aber umso besser (Achtung: wer auch das Sauerkraut selber machen möchte, muss ca 10 Tage Gärzeit einplanen)

ZUTATEN

Für das Sauerkraut


1/2 Weißkohl (oder mehr, wenn ihr einen guten Vorrat anlegen wollt)

Salz; Achtung: bitte dieses mal kein Jodsalz verwenden*

4-5 Wacholderbeeren

Kümmel


*Warum? Jod stört den Fermentationsprozess, ebenso raffiniertes Salz; am besten eigent sich Meersalz




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ZUBEREITUNG

Für die Schupfnudeln


750g Kartoffeln

150g Dinkelmehl (alternativ Weizenmehl Type 550 oder besser Weizenvollkornmehl)

1 EL Kartoffelstärke

1,5 TL Salz (hier darf gern die jodierte Version eingesetzt werden :-))

Etwas Muskat

2 rote Zwiebeln

200g Räuchertofu (alternativ passen auch Champignons gut)

Salz & Pfeffer

Petersilie





ZUBEREITUNG


Los geht´s mit dem Sauerkraut...

Als erstes nehmt ihr die äußeren Blätter ab und verwerft diese. Schneidet nun den Strunk grob heraus und legt ihn beiseite (wir brauchen ihn später noch zum Beschweren). Wiegt jetzt den Kohl ab, so dass Ihr die erforderliche Salzmenge (2-2.5% des Kohlgewichtes) berechnent könnt. Trennt nach dem Wiegen nun noch einmal 2 äußere Blätter ab, und bewahrt diese ebenfalls auf.


Jetzt wird geschnippelt. Am besten verwendet Ihr ein scharfes Messer, um möglichst feine Streifen des Weißkohls abzuschneiden. Gebt die Weißkohlschnipsel in eine große Schüssel und mengt sie mit der von Euch berechneten Salzmenge. Bei 500g Kohl sind es beispielsweise 10-12,5g.


Nun folgt eine kleine Trainingseinheit für die Arm- und Handmuskulatur, denn Ihr müsst den salzigen Weißkohl so lange durchkneten, bis genug Wasser ausgetreten ist. Beim Anheben des Kohls sollte ein "kleiner Wasserfall" in die Schüssel fließen, dann habt Ihr es geschafft. Fügt nach dem "Workout" den Kümmel (rund 1 TL) und die Wacholderbeeren zum Kraut und gebt die Masse das Glas. Aber nicht zu schnell. Drückt das Kraut nach jedem eingefügten Löffel fest auf den Glasboden, so dass es ganz dicht "gestapelt" wird und sich die Flüssigkeit über dem Kraut absetzt.


Ist das Glas voll, setzt eines der aufbewahrten Blätter als Deckel drauf und legt den Strunk zum beschweren darüber. Es ist geschafft. Schließt das Glas, stellt es auf einen Teller und habt ein paar Tage Geduld. Das Sauerkraut wird überigens nicht in den Kühlschrank gestellt, sondern fermentiert bei Zimmertemperatur ca 1 Woche.

Dann könnt Ihr es probieren.


Wundert Euch nicht, wenn es manchmal zischt und Flüssigkeit aus dem Glas austritt. Das ist ein gutes Zeichen, dass die natürlichen Mikroorganismen aktiv sind.


Schupfnudeln

Schält dazu die Kartoffeln und kocht sie in reichlich Salzwasser in 20-30 Min gar. Gießt dann die Kochflüssigkeit ab und zerstampft die Kartoffeln zu einer homogenen Masse. Mischt das Mehl mit der Kartoffelstärke, dem Salz und Muskat und gebt die Mischung zu den Kartoffeln. Knetet alles zu einem glatten "Schupfnudelteig" und bereitet daraus 4-5 gleichgroße "Rollen" mit einem Durchmesser von rund 4 cm.


Schneidet jetzt von diesen Rollen kleine Teigstückchen ab und formt sie mit den Handflächen zu Schupfnudeln. Lasst Euch nicht stören, wenn die Form nicht perfekt wird. Hier gilt wohl Übung macht den Meister und wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, sind wir auch noch ein Stück vom Meistertitel entfernt. Für den Geschmack ist die Form aber zum Glück egal. Achtet beim Formen der Schupfnudeln darauf, dass sie beim Ablegen auf einem Brett oder Teller nicht festkleben, sonst leidet die Form später noch einmal. Mehlt den Untergrund und Eure Hände am besten gut ein. 
 

Sind die Schupfnudeln geformt, gebt sie - am besten Portionsweise - in kochendes Salzwasser und lasst sie so lange sieden, bis sie vom Topfboden zur Oberfläche aufsteigen. Das dauert maximal 5 Minuten. Nehmt sie dann mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser und schreckt sie kurz unter kaltem Wasser ab. Lasst sie z.B. auf einem Backrost etwas abtropfen, während Ihr die Zwiebeln in Ringe und den Tofu in kleine Würfel schneidet.


Bratet die Tofuwürfelchen in einer Pfanne mit etwas Oliven- oder Rapsöl rund 5 Min an. Gleiches macht Ihr parallel in einer zweiten, größeren Pfanne mit den Zwiebeln. Gebt dann die Schupfnudeln zu den Zwiebeln und bratet sie eine Weile mit. Jetzt mischt Ihr noch das Sauerkraut (Menge nach Belieben) zur Schupfnudel-Zwiebelmischung bis es warm ist. Zum Schluss werden noch die Tofuwürfel darüber gestreut und das leckere Gericht mit Petersilie garniert. Wer mag, würzt noch etwas mit Salz und Pfeffer nach und genießt !

HÄTTEST DU ES GEWUSST?


Selbstgemacht schlägt Fertigprodukte

Wenn Du alles selbstgemacht hast punktest Du gleich doppelt, denn Du ersparst Dir nicht nur Zusatzstoffe und Co, die häufig in abgepackten Produkten enthalten sind, sondern schenkst Dir auch eine Extraportion Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.  Sauerkraut liefert nämlich reichlich Vitamin C, beta Karotin (Provitamin A), und zahlreiche B Vitamine.  Die enthaltenen Probiotika sind zudem wunderbar für die Darmflora.

DEN PASSENDEN WEIN DAZU?


# Vinotarischer Freitag

Das Rezept stammt aus der Serie "Vinotarischer Freitag", daher gibt es gleich eine Weinempfehlung von Weinbloggerin und Sommeliere Iris dazu:

"Klassischerweise trinkt man in Baden zu diesem Gericht einen Riesling. Die Säure des Weins passt hervorragend zur Säure die das Sauerkraut mit sich bringt. Hier gilt: Gleiches mit Gleichem potenziert sich nicht, sondern es hebt sich tatsächlich auf. (Nur für Bitteres gilt diese Formel des Foodpairings nicht!)",
Wenn Du erfahren möchtest, welche Wein wir dazu verkostet haben, schau doch mal beim Blog
"Meine Auslese" vorbei.